Die 6 größten Mythen über Speedreading – und was Sie verpassen, wenn Sie immer noch daran glauben

Schnelllesen klingt oft wie ein überbewerteter Trick – als würde man fünf Espressos trinken und plötzlich zum Genie werden. Und mal ehrlich? Ich verstehe die Skepsis. Mir ginge es genauso – hätte ich nicht selbst erlebt, was ein bisschen Training bewirken kann. Es ist keine Zauberei. Aber es fühlt sich ein bisschen magisch an.

Dieser Artikel soll Sie nicht überzeugen. Er ist lediglich eine Einladung. Eine andere Sichtweise auf etwas, von dem Sie vielleicht denken, Sie wüssten es bereits. Denn vielleicht sind die gängigsten Vorstellungen über Schnelllesen gar keine Wahrheiten – sondern nur Denkgewohnheiten.

 

Mythos #1: Schnelllesen tötet die Freude am Lesen

Das ist der Klassiker. Der gemütliche Bücherliebhaber sagt: „Ich möchte mit meinem Buch entspannen, nicht darin herumhetzen.“ Und ich verstehe das vollkommen. Ich liebe es auch, mich in einem Buch zu verlieren. So sehr, dass ich Zeit und Raum vergesse – und manchmal auch, dass mein Tee überkocht (wahre Geschichte).

Aber hier ist der Punkt: Freude hängt nicht von der Geschwindigkeit ab. Denken Sie zurück an die Zeit, als Sie lesen lernten. Jedes Wort war ein Kampf. Jeder Satz eine Leistung. Und trotzdem – Sie haben die Geschichte genossen. Mit der Zeit wurde Ihr Lesen schneller. Nicht, weil Sie sich beeilten, sondern weil Ihr Gehirn und Ihre Augen besser zusammenarbeiteten. Dasselbe passiert beim Schnelllesen. Es ist nur der nächste Schritt.

Sie lesen schneller – und spüren trotzdem alles. Der einzige Unterschied? Sie lesen mehr von Ihren Lieblingsbüchern. Und das ist vielleicht das Schönste daran.

 

Mythos #2: Wer schnell liest, versteht nichts

Dieser Mythos ist besonders unter Menschen verbreitet, die beruflich viel lesen: Anwälte, Forscher, Redakteure – Menschen, die den ganzen Tag in Texten schwimmen.

Man sagt: „Wenn ich zu schnell lese, verpasse ich etwas Wichtiges.“ Klingt logisch. Auf den ersten Blick. Doch tatsächlich kann das Gegenteil der Fall sein. Vergleichen wir: 30 km/h vs. 140 km/h. Was konzentriert Sie besser? Richtig: Das Schnellere.

Geschwindigkeit schafft Konzentration. Wenn Sie sich schnell bewegen, schaltet Ihr Gehirn in den „Jetzt“-Modus. Sie hören auf, abzudriften, denken nicht mehr darüber nach, was es zum Abendessen gibt oder wie Sie vergessen haben, auf diese E-Mail zu antworten.

Dasselbe gilt für das Lesen. Wer sich antrainiert, schneller zu lesen, versteht oft mehr – nicht weniger. Man bleibt im Fluss. Man bleibt beim Text. Und für Menschen, die beruflich lesen, kann das einen echten Wendepunkt bedeuten.

 

Mythos #3: Ich lese bereits schnell genug

Ah, das ist mein Favorit. Weil es so menschlich ist. Viele Leute kommen in meinen Schnelllesekurs und denken: „Ich bin schon ziemlich schnell.“ Dann machen wir einen kleinen Test. Nur eine Minute. Ein Buch. Ein Timer. Und dann… Stille. Ein Blinzeln. Ein leises: „Oh.“

Die Wahrheit ist: Die meisten Menschen lesen etwa 200 Wörter pro Minute. Klingt gut – bis man es auf das ganze Leben anrechnet. Rechnen wir mal nach:
10 Minuten Lesen pro Tag = etwa 10 Bücher pro Jahr.
Mal 50 weitere Jahre = 500 Bücher.
Das ist es.

Stellen Sie sich vor: Mit etwas Training verdoppeln Sie Ihre Lesegeschwindigkeit. Plötzlich sind es nicht mehr 500, sondern 1.000 Bücher. Das sind 1.000 Ideen. 1.000 Abenteuer. 1.000 Chancen, überrascht zu werden. Schnelllesen verändert nicht nur Ihr Tempo. Es erweitert Ihren Horizont.

 

Mythos #4: Schnelllesen ist nur etwas für Nerds

Sie kennen das Bild: Jemand sitzt in einer Ecke der Bibliothek, umgeben von Stapeln wissenschaftlicher Arbeiten, und trinkt grünen Tee. Schnelllesen? Das ist etwas für Wissenschaftler. Oder Professoren. Oder vielleicht für den einen Typen in Ihrem Freundeskreis, der zum Spaß sein Bücherregal alphabetisch sortiert.

Aber die Wahrheit ist: Schnelllesen ist für jeden geeignet.
Für Studierende, die am Ball bleiben wollen.
Für Profis, die scharfsinnig bleiben müssen.
Für Eltern, die sich wünschen, sie hätten Zeit, nur ein Buch zu Ende zu lesen, bevor ihr Kaffee kalt wird.
Auch für Sportler, die mit den neuesten Trainingsmethoden Schritt halten möchten, oder Künstler, die in ein neues Feld eintauchen möchten.

Schnelllesen ist einfach ein Werkzeug. Eine Möglichkeit, Informationen klar zu verarbeiten – ganz gleich, was Ihre Leidenschaft ist. Es geht nicht darum, „ein bestimmter Typ Mensch“ zu sein. Es geht darum, Ihrem Geist mehr Input zu geben – und Ihrer Zeit mehr Freiraum.

 

Mythos #5: Schnelllesen bringt keinen wirklichen Mehrwert

Seien wir ehrlich: Zeit ist eines der wertvollsten Dinge, die wir haben. Und wenn sie einmal weg ist, ist sie weg. Was wäre also, wenn Sie jede Woche Stunden zurückgewinnen könnten? Was wäre, wenn Sie beim Lesen nur halb so lange bräuchten – und dabei doppelt so viel Wissen erlangen würden?

Das ist die wahre Magie des Schnelllesens. Ob Sie die zusätzliche Zeit nutzen, um weitere Bücher zu lesen, mit Ihren Kindern zu spielen oder einfach nur an die Decke zu starren und tiefgründigen Gedanken nachzuhängen – es liegt ganz bei Ihnen.
Und ja, Wissen ist Macht. Aber es ist auch Selbstvertrauen. Es ist Kreativität. Es macht den Unterschied zwischen Reagieren und Antworten. Zwischen dem Kopieren anderer – und dem Beschreiten des eigenen Weges.

Je mehr Sie wissen, desto klarer sehen Sie. Und je klarer Sie sehen, desto besser handeln Sie. Nicht nur für sich selbst – sondern für alle um Sie herum.

 

Mythos #6: Schnelllesen lernen ist kompliziert und dauert ewig

Klingt logisch, oder? Wenn etwas große Ergebnisse verspricht, muss es hart sein. Vielleicht sogar schmerzhaft. Möglicherweise erfordert es Weihrauch, einen Doktortitel oder den Verzicht auf Ihre freien Abende für die nächsten drei Jahre.

Aber hier ist der Clou: Schnelllesen ist überraschend einfach zu erlernen. In meinem Schnelllesekurs verdoppeln die meisten Teilnehmer ihre Lesegeschwindigkeit innerhalb eines Tages. Ja – innerhalb eines Tages. Manche verdreifachen sie sogar. Es ist eine der wenigen Fähigkeiten, bei denen sich Ergebnisse schneller zeigen, als Zweifel einen davon abbringen können.

Natürlich ist es keine Zauberei. Sie müssen dranbleiben. Es erfordert Konzentration. Eine kleine Herausforderung.
Aber kompliziert? Nicht wirklich. Es ist eher wie ein Schalter, von dem Sie nicht wussten, dass Sie ihn haben – und sobald er umgelegt ist, kommen die Dinge in Bewegung.

Schnelllesen ist kein Elite-Tool, das Übermenschen vorbehalten ist. Es ist eine sehr machbare, sehr praktische und sehr menschliche Möglichkeit, Ihr Leben voranzubringen.

 

Das Leben ist zu kurz für ungelesene Bücher

Und natürlich ist Schnelllesen kein Muss. Es ist kein Wettbewerb. Es ist kein weiterer Punkt auf Ihrer Checkliste zur Selbstverbesserung. Es ist eine Option. Für mehr Klarheit. Mehr Fokus. Mehr Geschichten in Ihrem Leben.

Denn mal ehrlich: Das Leben ist zu kurz für ungelesene Bücher.

 

PS: Wenn Sie neugierig sind – hier ist das Beste TEDx-Vortrag zum Thema ;-). Und falls du Speedreading auch mal selbst ausprobieren möchtest – ich leite dich gerne an:
Meinen neu konzipierten Online-Kurs zum Schnelllesen finden Sie Hier.

Kommentare

  • 29. Juli 2025

    Haha, ich hätte nie gedacht, dass Schnelllesen etwas für mich ist. Aber jetzt bin ich neugierig! Danke für den Augenöffner! 😊

    Antwort
    • Anonym

      29. Juli 2025

      Speed Reading ist für alle da! Danke fürs Lesen, bis bald, danke fürs Speed Reading! 🤩

      Antwort

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